"Die nächsten fünf Jahre" - die Mandate des Sekretariats vom 27. IUL-Kongress

Arbeitnehmerinnenfragen

Gegen diesen Hintergrund wird daher vorgeschlagen, dass die IUL und ihre Mitgliedsverbände die Umsetzung des IUL-Aktionsprogramms genau überwachen und als Organisierungsprioritäten für die nächsten fünf Jahre den Schwerpunkt verstärkt auf die folgenden Bereiche legen:

  • Verhinderung und Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Gewalt in allen ihren Formen;
  • Netzwerke weiblicher Arbeitnehmer in den TNK, um die Verhandlungsmacht der Frauen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu stärken;
  • Gleicher Zugang zu Arbeitsplätzen für Männer und Frauen als ein Mittel zur Erreichung der Lohngleichheit;
  • Die Gesundheit und Sicherheit von Frauen am Arbeitsplatz;
  • Ausweitung des sozialen Schutzes auf alle Arbeitnehmer, darunter Mutterschaftsleistungen;
  • Fortgesetzte Förderung des Ü183 über den Mutterschutz als Mindeststandard in den Kollektivverträgen;
  • Kampagnen für leistbare, zugängliche und hochwertige Kinderbetreuungseinrichtungen;
  • Fortgesetzte Schulung von Frauen als Anführerinnen und Beauftragte in den Bereichen Organisierung, Verhandlungen, Sicherheit und Bildung;
  • Fortgesetzte Unterstützung, um die weibliche Mitgliedschaft und Vertretung in den Gewerkschaftsstrukturen und in Führungspositionen zu steigern.

Landwirtschaft

  • Stärkung der Arbeiten zu den vorrangigen Kulturpflanzen Bananen, Palmöl, Zucker und Tee;
  • Wiederaufnahme und Intensivierung der Arbeiten im Schnittblumensektor mit dem Schwergewicht auf dem Aufbau der Fähigkeit der Gewerkschaften, Blumenarbeiter/innen zu organisieren und zu vertreten;
  • Fortsetzung der Bemühungen um Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in der Landwirtschaft als internationale Priorität, insbesondere:
    • Einsatz für ein Verbot der giftigsten Pestizide
    • Verhinderung und Bekämpfung von sexueller Belästigung
    • Sicherstellung des Zugangs zu Trinkwasser am Arbeitsplatz
    • Arbeiten zur Agrarökologie
    • Arbeiten zu Antibiotikaresistenz (AMR)
    • Einsatz für die Ratifizierung und Umsetzung des IAO-Übereinkommens 184 über den Arbeitsschutz in der Landwirtschaft;
  • Fortführung der Arbeit zur Beseitigung der Kinderarbeit in der Landwirtschaft;
  • Einberufung einer Weltkonferenz der Gewerkschaften, die Beschäftigte im Kakaoanbau und in der Kakaoverarbeitung/ in der Schokoladeherstellung vertreten, wie von der 6. BGLA-Weltkonferenz vorgeschlagen.

Getränke - Softdrinks

Für die in der Kongressperiode 2018-2022 anhaltende TNK-Arbeit bei Coca-Cola und PepsiCo schlägt das Sekretariat die folgenden Maßnahmen vor:

  • Organisieren und die globale Gewerkschaftsdichte innerhalb des Softdrink-Industriezweigs und insbesondere bei Coca-Cola und PepsiCo ausbauen;
  • Das Netzwerk der Allianz der Coca-Cola-Beschäftigten weiterentwickeln und stärken, den Aufbau neuer unabhängiger Gewerkschaften unterstützen und zum Wachstum bestehender Gewerkschaften beitragen, indem ein sicherer Raum geschaffen und aufrechterhalten wird, in dem sich Gewerkschaften entwickeln können;
  • Die Arbeit der Allianz der Coca-Cola-Beschäftigten ausweiten, indem konkrete Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigen innerhalb des Coca-Cola-Systems und seines großen unabhängigen Abfüllsystems entwickelt werden;
  • Aufbau und Ausweitung der Arbeit für eine Gleichstellung der Geschlechter im gesamten Coca-Cola-System, indem ein Umfeld für Frauen geschaffen wird, in dem sie sich entwickeln und ihr Potential voll ausschöpfen können, und indem Maßnahmen durchgesetzt und umgesetzt werden, die sie bei der Arbeit unterstützen;
  • Das Verfahren für ein gegenseitiges Engagement zwischen dem internationalen Team von IUL-Coca-Cola-Mitgliedsverbänden und dem Konzernmanagement der Coca-Cola Company (das „Atlanta-Verfahren“) weiterentwickeln und stärken und die Stärke und Solidarität innerhalb der Allianz nutzen, um die Rechte der Gewerkschaftsmitglieder aktiv zu fördern, zu verteidigen und zu schützen;
  • Weiterhin die Verstöße gegen Gewerkschaftsrechte im Coca-Cola-System anprangern und bekämpfen, die Rolle der IUL und ihren Einfluss im Rahmen des „Atlanta-Verfahrens“ stärken und Bündnisse mit internationalen Organisationen und NGOs aufbauen;
  • Den Druck auf PepsiCo wie auch auf Coca-Cola und ihre Lieferketten wesentlich verstärken und dafür sorgen, dass sie die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen und die UN-Leitsätze für Wirtschaft und Menschenrechte umsetzen und einhalten;
  • Das Netzwerk der PepsiCo- und Frito-Lay-Gewerkschaften stärken, indem die PepsiCo-Betriebe organisiert werden und die Gewerkschaftsdichte ausgeweitet wird;
  • Unsere Bemühungen um ein Engagement mit dem PepsiCo-Konzernmanagement fortsetzen, das anerkennt, dass die IUL und ihre Mitgliedsverbände eine erhebliche Zahl von PepsiCo-Beschäftigten international vertreten und den Zugang zu Rechten in den PepsiCo-Betrieben und in seiner Lieferkette ständig überwachen und schützen, und dass wir das entweder über eine Form des gegenseitigen Engagements mit dem Unternehmen oder ausschließlich über anhaltende öffentliche Aktionen tun werden;
  • Das Wachstum anderer aufkommender Softdrink-Hersteller, die in dem gegenwärtig von Coca-Cola und PepsiCo besetzten Raum möglicherweise größer werden, überwachen und ihre Betriebe organisieren.

Getränke - Brauereien

Mithilfe der Moderatorengruppe werden die Brauerei-Mitgliedsverbände sich für eine weitere Stärkung der Tätigkeiten der Abteilung zunächst durch Telefonkonferenzen, vernetzte Kommunikationen, die Brauerei-Webplattform (www.beerworkers.org) und eine künftige erweiterte Tagung von Brauerei-Mitgliedsverbänden einsetzen.

Prioritäten

  • Aufbau einer starken internationalen Gewerkschaftsorganisation in den grossen transnationalen Konzernen;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände bei allen Kämpfen für Gewerkschaftsrechte in der Branche;
  • Bemühungen um die Formulierung gemeinsamer Forderungen an jeden Konzern;
  • Forderung nach Respekt und globaler Verantwortung für Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechte;
  • Erlangung internationaler gewerkschaftlicher Anerkennung seitens der grossen transnationalen Brauereikonzerne;
  • Steigerung der Gewerkschaftsdichte im Brauereisektor weltweit.

Molkereiabteilung

Die Molkereiabteilung wird von ihrer Forderung nach einem fairen Angebot für die Molkereibeschäftigten nicht abweichen, die Teil des universellen Kampfs für gesunde, sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze ist. Die Abteilung wird neben anderen Tätigkeiten:

  • Die wichtigsten Molkerei-TNKs organisieren und die gewerkschaftliche Macht aufbauen, indem:
    • Die Kartierung der gewerkschaftlichen Dichte und Stärke von Unternehmen zu Unternehmen und von Land zu Land fortgesetzt wird;
    • Offizielle Beziehungen zu TNKs aufrechterhalten bzw. aufgebaut werden, um die Rechte der Mitglieder und potentieller Mitglieder zu schützen und den Spielraum zu schaffen, in dem eine wachsende Zahl an Arbeitnehmer/innen gewerkschaftlich organisiert werden kann;
    • Die internationalen Gewerkschaftsbündnisse bei Danone, Fonterra, Arla und Saputo aufrechterhalten und gestärkt und in anderen TNKs neue funktionierende Gewerkschaftsbündnisse geschaffen werden, beginnend mit Lactalis;
    • Die Arbeit der Lenkungsgruppe der Molkereiabteilung gestärkt und konsolidiert wird, wobei die Organisierungsziele vorgegeben und die Fortschritte überwacht und gefördert werden.

Informationen austauschen, darunter gültige Kollektivverträge, die auf der IUL-Plattform für Kollektivverträge online gestellt werden;

  • Die Gleichstellung der Geschlechter fördern und für bessere Gelegenheiten für junge Arbeitnehmer/innen im Molkereisektor und in den Molkereigewerkschaften sorgen;
  • Handels- und Investitionsabkommen bekämpfen und dafür agitieren, dass die Milchversorgung in jedem Land und global Managementsystemen unterworfen wird, um die Schwankungen der Rohstoffpreise zu verringern und stabile und sichere Arbeitsplätze zu fördern;
  • Gewerkschaftsbündnisse und Allianzen der Gemeinden aufbauen, um die niedrigen Löhne und die Rechtsverletzungen auf den Farmen und in anderen Sektoren der Molkerei-Lieferketten zu bekämpfen.

 

Fischerei und Aquakultur

Immer mehr Arbeitnehmer in der Fischereiindustrie schließen sich den Kämpfen an und in der nächsten Kongressperiode beabsichtigen wir, eine globale Kampagne für eine nachhaltige Fischerei zu entwickeln, indem wir:

  • Den brutalen Umgang mit den Fischereiarbeitern in den Philippinen, in Thailand, Indonesien, den USA usw. öffentlich anprangern;
  • Gemeinsam mit Regierungen und zwischenstaatlichen Organisationen die illegale, nicht gemeldete und nicht dokumentierte Fischerei bekämpfen;
  • Unsere Kampagne zur Förderung einer festangestellten nachhaltigen Beschäftigung und sicherer Arbeitsplätze fortsetzen und sie weiterhin mit den Themen Nachhaltigkeit und Nahrungsmittelsicherheit verknüpfen;
  • Die Kooperation mit anderen Organisationen ausweiten, um langfristige Strategien für eine nachhaltige Fischereiindustrie und Aquakultur zu erarbeiten;
  • Lokale Organisierungsinitiativen und Kampagnen in der Fisch- und Meeresfrüchtezucht und Produktion im größtmöglichen Ausmaß praktisch unterstützen;
  • Die Anstrengungen der Fischereiindustriearbeiter auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene im Rahmen einer Fischerei-/Meeresfrüchte-Abteilung innerhalb der IUL konsolidieren;
  • Die Beratungstätigkeit hinsichtlich durchsetzbarer internationaler Standards intensivieren, die dazu beitragen sollen, die zahlreichen Hindernisse für eine Organisierung der Fischereiindustriearbeiter auf unterschiedlichen Ebenen zu beseitigen:
    • Um die Kinder- und Zwangsarbeit zu beseitigen;
    • Um eine Verknüpfung von Menschenrechts- und Umweltverbrechen (IUU-Fischereikonzept) in den internationalen Handelsbestimmungen herzustellen;
    • Um staatliche politische Maßnahmen für eine tatsächliche Anhebung der Arbeitsschutznormen in der Fisch-/Meeresfrüchteverarbeitung und Aquakultur zu entwickeln.

Lebensmittelverarbeitung

Mondelēz

Für den Fall, dass Mondelēz als lebensfähiges Lebensmittelunternehmen bestehen bleibt, schlägt das Sekretariat vor:

  • Stärkung der internationalen Gewerkschaftsorganisation und der Kommunikation unter den IUL-Mitgliedsverbänden mit Mitgliedschaft bei Mondelez;
  • Erhärtung des Mondelez-„Manifests“ mit Feedback der Mitgliedsverbände und der Empfehlung, damit an die Öffentlichkeit zu gehen;
  • Durchführung fortlaufender Aktionen in den Betrieben und im Netz, und zwar aufbauend auf der Mondelez-Aktionswoche 2017;
  • Die Mitgliedsverbände im Kampf gegen Schließungen und Produktionstransfers unterstützen.

Kraft Heinz

  • Mit Unterstützung der IUL-Mitgliedsverbände die Recherchen zu Kraft Heinz und seinen Mehrheitseigentümern 3G Capital und Berkshire Hathaway fort-setzen;
  • Zusätzliche Hebelpunkte bestimmen;
  • Den Aufbau einer effektiven internationalen Gewerkschaftsorganisation bei Kraft Heinz fortsetzen und die regelmäßige Kommunikation zwischen den IUL-Mitgliedsverbänden mit Kraft-Heinz-Mitgliedschaft aufrechterhalten;
  • Den Mitgliedsverbänden dabei helfen, eine effektive politische Kritik an Kraft Heinz und seinem Geschäftsmodell zu erarbeiten, und sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen;
  • Die Mitgliedsverbände im Kampf gegen Schließungen und Produktionstransfers unterstützen.

Nestlé

  • Fortsetzung der Gespräche mit dem Nestlé-Management in Nordamerika über den Zugang zu Gewerkschaftsrechten;
  • Fortsetzung der Verhandlungen über eine gemeinsame Politik zur Förderung der Gleichstellungen auf allen Ebenen;
  • Unterstützung der Bemühungen der Mitgliedsverbände, prekäre Formen der Beschäftigung über lokale Kollektivverhandlungen und die Einbindung des Konzernmanagements in Festanstellungen umzuwandeln;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände im Umgang mit Kosteneinsparungs- und Produktivitätssteigerungsmaßnahmen, neuen Technologien und Verfahren;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände bei der Bekämpfung von Schließungen und Produktionstransfers;
  • Fortsetzung des Aufbaus und der Stärkung der internationalen Gewerkschaftsorganisation bei Nestlé und Beibehaltung der regelmäßigen Kommunikation zwischen den IUL-Mitgliedsverbänden mit Nestlé-Mitgliedschaft.

Unilever

Für die anhaltende Arbeit bei Unilever schlägt das Sekretariat vor, den Aufbau einer effektiven internationalen Gewerkschaftsorganisation im Unternehmen fortzusetzen, um:

  • Die Organisierung von gewerkschaftlich nicht organisierten Betrieben durch die Mitgliedsverbände zu unterstützen und neue Mitglieder zu gewinnen;
  • Die Kollektivverhandlungen zu stärken;
  • Die Umwandlung prekärer Arbeit in Festanstellungsverträge über lokale Kollektivverhandlungen und das internationale Engagement mit dem Konzernmanagement zu fördern;
  • Die Gleichstellung auf allen Ebenen ausgehend von der Vereinbarung über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz von 2016 zu fördern;
  • Den Rahmen für die gewerkschaftliche Aktion und Organisierung in der Unilever-Lieferkette auszuweiten.

Danone

Für die anhaltende Arbeit bei Danone schlägt das Sekretariat vor:

  • Die Bewerbung der IUL/Danone-Vereinbarungen unter den Mitgliedsverbänden fortzusetzen;
  • Mit Danone in Gespräche über eine Neuverhandlung der Vereinbarung über Gewerkschaftsrechte einzutreten;
  • Die Mitgliedsverbände in ihren Bemühungen zu unterstützen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse über lokale Kollektivverhandlungen und ausgehend von der IUL/Danone-Vereinbarung in Festanstellungen umzuwandeln;
  • Die Mitgliedsverbände beim Umgang mit den Auswirkungen der Kosteneinsparungen und neuen Strukturen und Verfahren zu unterstützen;
  • Die internationale Gewerkschaftsorganisation bei Danone weiter aufzubauen und zu stärken und den regelmäßigen Austausch zwischen den IUL-Mitgliedsverbänden mit Danone-Mitgliedschaft aufrechtzuerhalten.

Lebensmittelverarbeitungsabteilung

Die IUL schlägt vor, dass die Lebensmittelverarbeitungsabteilung unter anderem:

  • Organisierung (intern und extern) und Kampf um die Anerkennung durch eine kritische Masse an Lebensmittelunternehmen, um für die gewerkschaftliche Organisierung und Verhandlung in den TNKs, die diese extrem destruktiven Trends vorantreiben, und in ihren Lieferketten neuen Spielraum zu gewinnen;
  • Aufbau, Stärkung und Unterstützung von Gleichstellungsplattformen in den TNKs, die von der Lebensmittelverarbeitungsabteilung erfasst werden;
  • Fortsetzung des Kampfs für die Umwandlung prekärer in festangestellte Beschäftigung;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände bei der Bekämpfung sinkender bzw. stagnierender Löhne,
  • Ermutigung und Unterstützung gewerkschaftlicher Aktivitäten für einen besseren Arbeitsschutz, einschließlich politischer Initiativen für eine Stärkung der gesetzlich vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen;
  • Schulungen, Agitation und Hilfe für die Mitgliedsverbände bei politischen Aktio-nen, die eine Zügelung der finanzielle Dynamik fordern, mit der die Kon-solidierung im Sektor vorangetrieben wird;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände bei der Bekämpfung von Schließungen, Auslagerungen, Produktionstransfers und Sozialdumping;
  • Bereitstellung anhaltender Unterstützung für die Organisierung zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitnehmern.

Branchegruppe Hotel, Restaurants, Catering und Tourismus

Business- und Freizeithotels

  • Unterstützung der Mitgliedsverbände auf jede erdenkliche Weise beim Aufbau einer starken Gewerkschaftsmitgliedschaft auf lokaler Ebene;
  • Schaffung funktionierender Netzwerke der Mitgliedsverbände in einer wachsenden Zahl großer Hotelmarken;
  • Verhandlung verbesserter Vereinbarungen, die es den Beschäftigten leichter machen, den Anspruch auf ihre Rechte auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlung durchzusetzen und auszuüben,
  • Verhandlung von Vereinbarungen mit internationalem Management zu Schlüsselanliegen wie sexuelle Belästigung, Gleichstellung und Vielfalt, Arbeitsschutz und Einschränkung der Präkarisierung und Auslagerung;
  • Verhandlung mit diesen Marken über bessere Standards für Hotel-Housekeeping-Kräfte, die auf den Zielsetzungen der Globalen Housekeeping-Kampagne aufbauen;
  • Erarbeitung eines besseren Verständnisses der Franchising-Verträge, insbesondere rund um das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein verbindlicher Äußerungen zu Menschenrechtsfragen;
  • Wirksamer Einsatz der Verpflichtungen der OECD-Leitlinien, damit die Marken ihren Verpflichtungen hinsichtlich der Arbeitnehmer in den über Franchise- und Management-Verträge vergebenen Liegenschaften stärker nachkommen.

Kasino-Hotel-Resorts

  • Ausbau unserer Kenntnisse über die Hotel-Kasino-Resorts und Initiativen, um die Kämpfe und anhaltenden Organisierungsbemühungen der Mitgliedsverbände zu unterstützen;
  • Aufbau aktiver Netzwerke aus Vertreter/innen der Mitgliedsverbände im Sektor und in regelmäßiger Kommunikation über die Grenzen hinweg;
  • Koordination kollektiver Aktionen wann und wo immer Rechte verletzt werden;
  • Organisation von Solidaritätsaktionen wann und wo immer Rechte verletzt werden;
  • Darauf abzielen, mit den großen Akteuren im Sektor Vereinbarungen zu treffen, die den Beschäftigten den Zugang zu ihren Rechten auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlung ermöglichen;
  • Förderung der Koordination mit unserem globalen Schwesterverband UNI, der im Unterschied zu den Hotel- und Nahrungsmittel & Getränkesektoren der IUL die traditionelle Glücksspielindustrie organisiert. Die Zusammenarbeit würde sich auf die Unterstützung der Organisierungsprojekte der Mitgliedsverbände in solchen Resorts konzentrieren.

Catering und Facilities Management

Aufbau aktiver internationaler Gewerkschaftsbündnisse in den beiden großen Catering/Facilities-TNKs Sodexo und Compass durch jeweils gezielte Aktivitäten und mit den folgenden unmittelbaren Zielsetzungen:

  • den Informationsaustausch über Herausforderungen und Fortschritte in Bezug auf Kollektivverhandlungen, Löhne und Beschäftigungsbedingungen zu verstärken;
  • unsere Fähigkeit auszuweiten, den Mitgliedern bei Kämpfen in diesen beiden Unternehmen kollektive Unterstützung zur Verfügung zu stellen;
  • dem Konzernmanagement beider Unternehmen eine international koordinierte gewerkschaftliche Antwort vorzulegen;
  • die offizielle Anerkennung durch das Compass-Konzernmanagement zu erringen;
  • Verhandlungen und nötigenfalls Kampagnen gegen sexuelle Belästigung und alle Formen der geschlechtsspezifischen Gewalt im Cateringsektor zu führen, um mit beiden Unternehmen zu konkreten vereinbarten gemeinsamen Positionen und Maßnahmen im Sinne der Null-Toleranz zu gelangen;
  • unsere gemeinsame Position zugunsten stabiler Beschäftigungsformen im Sektor zu stärken, anfänglich über interne Forschung der Mitglieder, um eine stärkere Plattform zu schaffen, über die die beiden TNK einbezogen werden.

Airline-Catering

  • Anpassung der IUL-Zielsetzungen für den Cateringsektor hinsichtlich des Informationsaustausches, der kollektiven Unterstützung im Fall von Konflikten, der Gleichstellung der Geschlechter und der Bekämpfung jeder Form von geschlechtsspezifischer Gewalt und der Förderung einer stabilen Beschäftigung, damit sie im Airline-Cateringsektor anwendbar sind;
  • Aufbau aktiver Gewerkschaftsbündnisse bei den beiden großen Airline-Catering-TNK HNA (Gate Gourmet) und LSG Skychefs;
  • Strategietagung mit relevanten Mitgliedsverbänden, um künftige Arbeit im Sektor zu planen und Grundlage für eine stärkere Kooperation mit der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) festzulegen;
  • Vertiefung und Ausweitung der Forschung über das Wesen des Industriezweigs und den Grad und das Wesen seiner gewerkschaftlichen Vertretung.

Fast Food

  • Erarbeitung einer umfassenderen Strategie, um die Fast-Food-Beschäftigten und die Gewerkschaften, die sie immer öfter vertreten, zu vereinen;
  • Überlegungen mit den Mitgliedsverbänden zum potentiellen Wert gezielter Unternehmensnetzwerke unter den Gewerkschaftsvertreter/innen, um Wissen und Fortschritte bei der Erfassung von Mitgliedern und der Durchführung von Kollektivverhandlungen in diesen Unternehmen auszutauschen;
  • Ausweitung des internationalen Netzwerks der Fast-Food-Beschäftigten unter den im Sektor aktiven Mitgliedsverbänden und Stärkung einer regelmäßigen Kommunikation zwischen diesen Mitgliedsverbänden;
  • Vertiefung der Forschung zu wichtigsten Fast-Food-Konzernen und Förderung der Reichweite, innerhalb derer die Forschung unter den Mitgliedsverbänden ausgetauscht und verstanden wird;
  • Fortsetzung der Erfassung der gewerkschaftlichen Aktivität im Sektor und ihrer Einbindung weltweit;
  • Stärkung unserer Kapazität für kollektive und konkrete Solidaritätsaktionen zur Unterstützung von Beschäftigten im Fast-Food-Sektor, die mit Rechtsverstößen konfrontiert sind;
  • Ausweitung des Fußabdruckes und der Sichtbarkeit des internationalen Kampfs der Fast-Food-Beschäftigten auf der ganzen Welt.

Tourismus

  • Verteidigung und Förderung der Arbeitnehmerrechte durch Zusammenarbeit mit Schwester-GUF zu bestimmten Themen und Projekten;
  • Durchführung gemeinsamer Forschungsarbeit mit anderen GUF zu Fragen von gemeinsamem Interesse (z.B. die „Access Economy“);
  • Öffentlichkeitsarbeit für unsere Initiativen, Veröffentlichung der Konflikte und Kampagnen durch NGOs und andere Verbündete, um in einer breiteren Öffentlichkeit für ein größeres öffentliches Bewusstsein zu sorgen und mehr Unterstützung zu mobilisieren;
  • Fortsetzung unserer Arbeit mit den Institutionen, um die Arbeitnehmerrechte durch die Einführung oder Verbesserung internationaler Normen zu schützen und voranzubringen;
  • Förderung bestehender nationaler Listen mit Hotels und Unternehmen der Mitgliedsverbände, und zwar ausgehend von vereinbarten lokalen Kriterien, zu denen der Respekt der Vereinigungsfreiheit, der Zugang zu Kollektivverhandlungen usw. gehören;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände bei der Entwicklung geeigneter Kriterien und der Sammlung und Zuordnung von Daten;
  • Weitere Arbeit mit den Mitgliedsverbänden, um Informationen über die „Access Economy“ zu sammeln, und Austausch von Wissen und Beispielen bester legaler Praktiken;
  • Unterstützung der Mitgliedsverbände bei jeder Kampagne und allen spezifischen Aktionen zu diesen Unternehmen;
  • Nennung gemeinsamer Anliegen für kollektive Aktionen und Kampagnen.

Fleischabteilung

Die Fleischabteilung wird die Arbeit der Mitgliedsverbände anführen und koordinieren, um die Fleisch- und Geflügelverarbeitungssektoren zu organisieren und den Kampf um gesicherte, sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze zu gewinnen.

Die Fleischabteilung wird Strategien entwickeln und Ziele für die Organisierung der prekär Beschäftigten festlegen und sich für dauerhaftere gut bezahlte Arbeitsplätze einsetzen. Um dafür zu sorgen, dass weiterhin Fortschritte erzielt werden, wird ein Schwerpunkt auf den Wanderarbeitnehmern und dem entschlossenen Kampf gegen jede Form von Diskriminierung liegen müssen.

Die Abteilung wird um die Gleichstellung der Geschlechter und die Gleichstellung aller Arbeiter und Arbeiterinnen im Sektor kämpfen und sich für Toleranz und die Achtung der Vielfalt einsetzen.

Wir werden eine internationale Organisierungskampagne entwickeln und lancieren, die zum Ziel hat, die Standards im Geflügelsektor und die Dichte seiner gewerkschaftlichen Organisation anzuheben.

Das Wesen des Sektors erfordert einen besonderen Organisierungsschwerpunkt rund um sicherere und bessere Arbeitsplätze, wobei wo immer möglich die Ver-knüpfung zwischen der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer und sicheren Lebensmitteln öffentlich gemacht werden muss. Es werden Unterlagen und Ressour-cen erarbeitet und unter den Mitgliedsverbänden verteilt werden, um die Beschäftigten vor antibiotikaresistenten Krankheiten zu schützen.

Es wird eine Führung der Fleischabteilung bestehend aus einer Gruppe von Mitgliedsverbänden eingerichtet, um:

  • Die Arbeit der Fleischabteilung anzuführen und zu überwachen;
  • Gezielt TNKs auszusuchen und Pläne zu entwerfen, wie die Anerkennung der IUL durch diese TNKs errungen werden kann, um Konflikte zu Arbeitnehmerrechten zu lösen und den Raum zu schaffen, in dem mehr Arbeiter gewerkschaftlich organisiert werden können;
  • Die Fortschritte bei der gewerkschaftlichen Kartierung großer Fleisch- und Geflügelverarbeitungs-TNKs zu überwachen;
  • Die Mitgliedsverbände zu ermutigen, Informationen auszutauschen, darunter bestehende Kollektivverträge, die auf der IUL-Plattform für Kollektivvereinbarungen gesammelt werden (zugreifbar auf www.iufcba.org).

Tabak

Das vorgeschlagene Mandat für den IUL-Tabaksektor in der nächsten Kongressperiode lautet:

  • Stärkung der Verknüpfungen zwischen Gewerkschaften und Arbeiter/innen im Tabakanbau, in der Verarbeitung und in der Herstellung von Rauchwaren und Nikotin-Versorgungsprodukten;
  • Unterstützung der Gewerkschaften im Tabakanbau bei ihren Kämpfen gegen missbräuchliche Rekrutierungspraktiken; schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen; und gegen Kinderarbeit und ihre Hauptverursacher, die in den ausbeuterischen Pacht- und Vertragsanbausystemen und der Preispolitik zu finden sind;
  • Aktive Förderung des Aktionsaufrufs „Menschenrechte für die Arbeiter/innen im Tabakanbau“;
  • Weiterhin darauf beharren, dass die Tabakkonzerne dafür verantwortlich sind, die Menschen- und Arbeitnehmerrechte entlang der Tabaklieferkette sicherzustellen;
  • Bekämpfen Sie die Komplizenschaft von Tabakherstellern und Blatthandelsunternehmen bei Menschenrechtsverletzungen, einschließlich der Verweigerung von Gewerkschafts- und Tarifverhandlungsrechten, entlang der Tabaklieferkette;
  • Unterstützung der Koordinationstätigkeiten der Gewerkschaften auf regionaler Ebene und in den Unternehmen;
  • Unterstützung der Gewerkschaften bei der Bekämpfung von Fabrikschließungen und Produktionstransfers.

Solidaritätstätigkeiten zur Verteidigung demokratischer Rechte

Die Verteidigung der demokratischen Rechte und die Bemühung, die Mechanismen der demokratischen Kontrolle durch die Arbeitnehmer/innen und ihre Gewerkschaften auszuweiten, untermauern jeden Aspekt der IUL-Arbeit. Die IUL wird weiterhin:

  • Die Gewerkschaftsbewegung gegen alle Versuche der Regierungen und Arbeitgeber verteidigen, mit denen sie die Gewerkschaftsrechte einschließlich des Streikrechts einschränken und die Unabhängigkeit der Gewerkschaften kompromittieren wollen;
  • Innerhalb der Gewerkschaftsbewegung und der Zivilgesellschaft strategische Allianzen aufbauen, um für die Realisierung der gesamten Bandbreite der Menschenrechte und demokratischen Freiheiten einzutreten und diese voranzubringen;
  • Die Erosion der demokratischen Kontrolle und die Übertragung der Entscheidungshoheit von den demokratischen Institutionen an das transnationale Kapital und an Gremien ohne jede Rechenschaftspflicht, die den Kern des neoliberalen Projekts bilden, bekämpfen und versuchen, sie rückgängig zu machen;
  • Auf allen Ebenen und gemeinsam mit den Gewerkschaften und den Bewegungen der Zivilgesellschaft, die unsere Ziele teilen, einen aktiven Kampf führen, damit es zur Umsetzung von politischen Maßnahmen kommt, die zu einer Umkehr der immer größer werdenden Ungleichheit, der Konzentration von Vermögen und Macht und der Privatisierung und Zerstörung der öffentlichen Dienste und des Gemeinwohls führen, die überall auf der Welt den Aufstieg der nationalistischen, rassistischen und xenophoben Rechten befeuern, die den Zielen und Werten der Gewerkschaftsbewegung grundsätzlich feindselig gegenübersteht.

Das Recht auf Nahrung

Daher schlägt das Sekretariat vor, die Arbeit zum Recht auf Nahrung fortzusetzen und uns dabei auf folgende Punkte zu konzentrieren:

  • Kampf um existenzsichernde Löhne für alle im Nahrungsmittelsektor beschäftigten Arbeitnehmer, damit ihre Ernährungssicherheit und die ihrer Familien gewährleistet ist, mit besonderem Augenmerk auf den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Landwirtschaftsarbeiter;
  • Stärkung und Ausweitung des Netzwerks an Gewerkschaften, die die Arbeit der IUL im UN-Ausschuss für Welternährungssicherheit unterstützen;
  • Steigerung der Kapazität der IUL-Mitgliedsverbände, Einfluss auf die nationale Politik bezüglich des Einsatzes von Pestiziden und der Nahrungsmittelsicherheit zu nehmen;
  • Fortsetzung der Arbeit mit Organisationen der Zivilgesellschaft, einschließlich der Organisation der landwirtschaftlichen Familienbetriebe, die unsere Ansichten teilen, wie zu gewährleisten ist, dass die Nahrungsressourcen der Welt zum gemeinsamen Wohl genutzt werden;
  • Kampagnen, damit die Regierungen ihre im Rahmen internationaler Verträge eingegangenen Verpflichtungen erfüllen und dafür sorgen, dass ihre Bürger und Bürgerinnen über ausreichende, leistbare und sichere Nahrungsmittel und Trinkwasser verfügen, indem beispielsweise nationale Gremien geschaffen werden, die die Ernährungsrechte überwachen und durchsetzen, und das Recht auf Nahrung in die Verfassung der Länder aufgenommen wird.

Projekte zur gewerkschaftlichen Entwicklung

Projektunterstützung

Für 2018-2022 wurden gemeinsam mit den Regionalsekretariaten und regionalen Koordinator/innen 13 neue Projektvorschläge erarbeitet und Ende Mai 2017 den schwedischen Mitgliedsverbänden und Union to Union vorgelegt. Mit der FES finden Gespräche über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit für einen weiteren 3-Jahres-Zeitraum (2018-2020) mit besonderem Schwerpunkt auf transnationalen Konzernen statt. Was die künftige Zusammenarbeit mit anderen Projektpartnern betrifft, wird sie von der Bedarfsermittlung und den Prioritäten abhängen wie auch von der Verfügbarkeit der finanziellen Mittel für diese Zwecke.

Im Laufe der letzten Kongressperiode haben mehrere Regierungen ihre Politik für die internationale Zusammenarbeit geändert, indem die Anzahl der Länder, die für einen finanzielle Unterstützung in Frage kommen, reduziert wurde, während die Unterstützung vermehrt Unternehmen zugutekam und der Spielraum für Organisationen der Zivilgesellschaft, darunter auch für die Gewerkschaften, eingeschränkt wurde. Ein generelles Kriterium ist das BNP, obwohl es das durchschnittliche Einkommensniveau in einem Land nicht reflektiert.

Es kann daher sein, dass es in Zukunft immer schwieriger wird, eine finanzielle Unterstützung für gewerkschaftliche Entwicklungsprojekte zu erhalten.

Externe Mittel für Gewerkschaften im Globalen Süden können entscheidend dazu beitragen, dass die Mitgliedsverbände in diesen Regionen wachsen und stärker werden. Wenn diese Mittel jedoch nicht an ein bestimmtes Leistungsniveau geknüpft sind, das ein Mitgliedsverband selbst aufbringen muss, besteht die Gefahr, dass er in ein ungutes Abhängigkeitsverhältnis mit noch anderen möglichen Folgen gerät. Bezüglich dieser Art von finanzieller Projektunterstützung verfolgt die IUL daher eine langjährige, auf das Jahr 1991 zurückgehende Politik, der ausführliche Debatten auf den Tagungen der IUL-Exekutive vorhergingen. Diese Politik verlangt von den Mitgliedsverbänden, zu den Kosten der finanziell unterstützten Projekttätigkeiten einen eigenen signifikanten Beitrag (finanziell oder durch Sachbeiträge) zu leisten, und sie schreibt vor, dass diese Art der Finanzierung unter normalen Umständen 40% des Gesamthaushaltes des Mitgliedsverbands nicht überschreiten darf.

Diese Regelung gilt seither auch für die IUL selbst, d. h. die externen Einnahmen für Projekttätigkeiten dürfen insgesamt nicht höher ausfallen als 40% des eigenen Gesamthaushalts der IUL.